Zeichenerklärung

1) Aus den Handschriften übernommene Abkürzungen

Überstriche über einzelnen Buchstaben zur Abkürzung von Wörtern finden sich sehr häufig, hier nur einige Beispiele:

ē          =          est

s̄          =          sunt

ih̄s       =          Ihesus

xp̄s̄      =          christus

ds̄        =          deus

 

Eine Besonderheit bilden die verschiedenen Varianten der Abkürzung einer Silbe im Anschluss an den Buchstaben „p“, die in der Regel (aber nicht immer!) folgendermaßen aufgelöst werden müssen:

𝓹         =          pro

p̄          =          post

p          =          per

 

andere Abkürzungen:

÷          =          est

・i ・      =          id est

i’          =          igitur

g°        =          ergo

v°/u°    =          vero

 

 

2) Textkritische Abkürzungen

a) In der Spalte der Handschriftenbezeichnungen

[HS]* manus prima: Zeile mit dem Text aus der 1. Hand, d.h. mit der ursprünglichen Lesart.
Das Zeichen findet sich nur, wenn auch eine Zeile mit einer 2. Hand existiert.
[HS]^2 manus secunda: Zeile mit dem Text aus der 2. Hand. Dabei wird nicht differenziert, ob die Korrektur von einem anderen Schreiber als dem aus der 1. Hand vorgenommen wurde. Der Text, der nicht verändert wurde, steht in Kursivschrift.
[HS] superscr. superscriptum: Text, der in der Handschrift über die Zeile geschrieben wurde.
[HS] in marg. in margine: Text, der als Randbemerkung in der Handschrift steht.
[HS] ed. edidit:  Text, den ein Editor einer Ausgabe verändert hat.

 

 

b) Innerhalb der Kollationen

Innerhalb der Kollationen werden zusätzliche Informationen in spitze Klammern gesetzt, damit nicht zum Handschriftentext gehörige Zeichen eindeutig als solche markiert sind:

<ras.> rasura: Text wurde entfernt.
<illeg.> illegibile: Text ist nicht lesbar.

Falls möglich, werden Informationen über die Länge des entfernten bzw. nicht lesbaren Teils durch entsprechende Zahlenangaben geboten:

< 5 litt.> = 5 Buchstaben
<2 lin.> = 2 Zeilen

<p.a.> pagina abscissa: Das Blatt ist abgerissen oder weist andere Beschädigungen auf.
<lac.> lacuna: Im Text ist eine Lücke vorhanden.
<k.u.> Kopie unvollständig: Unsere Kopie der Handschrift ist unvollständig, sodass möglicherweise Informationen verloren gegangen sind.
< || > Markiert den Beginn einer neuen Seite innerhalb der Handschrift.
<?> Markiert eine Unsicherheit im Befund, sei es in Bezug auf das Vorhandensein einer Rasur oder auf gelesene Buchstaben.
<!> Markiert eine auffällige, sicher so gelesene Stelle.
<t.n.> Tironische Noten. Nur in Handschrift G zu finden.
* Zu dieser Stelle existiert eine Randbemerkung, die am Ende des Verses oder unter der betreffenden Stelle zu finden ist.

 

c) Farbige Markierungen

Farbig markierte Zeilen weisen Handschriften aus, die einem bestimmten Texttypen als Leitzeugen zugeordnet worden sind.

Abweichungen zwischen den eigenen Kollationen und bereits vorhandenen Druckausgaben von Handschriften werden mit der Farbe „gold“ markiert.